Ökum. Tiergottesdienst

 

Tiergottesdienst

Wer nach Tieren fragt, muss gleichzeitig über Gott und den Menschen nachdenken. Nach biblischer Sicht ist Tierschutz ein Gebot der Menschlichkeit. Im Buch der Sprüche heißt es: „Der Gerechte kümmert sich um das Wohl seiner Tiere, aber der Gottlose hat kein Herz für sie” (Sprüche 12,10).

In biblischer Sicht sind alle Tiere Gottes Geschöpfe - so wie die Menschen auch. Nach den Schöpfungsberichten werden Mensch und Tier gesegnet, bekommen Tier und Mensch den Auftrag: „Seid fruchtbar und mehret euch” (1. Mose 1,28). Eine besondere Solidarität des Menschen mit den Landtieren ergibt sich daraus, dass beide am sechsten Schöpfungstag geschaffen wurden. Doch dem Menschen gibt Gott als seinem Ebenbild die Macht, über die Tiere zu herrschen: „Machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und alles Getier, das auf Erden kriecht” (1. Mose 1,28).

Die von Gott dem Menschen verliehene Herrschaft hat mit willkürlicher Gewalt, die einseitig nach dem Nutzen für den Menschen fragt, nichts zu tun. „Herrschen” schließt neben der Macht, über die Nutztiere verfügen zu können, vor allem die Pflicht ein, sie zu beschützen und für sie Sorge zu tragen. So schließt das Gebot der Sabbatruhe die Tiere ausdrücklich mit ein: „Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Rind, dein Esel, all dein Vieh, auch nicht dein Fremdling.”

Zwar sind seit dem Sündenfall die paradiesischen Verhältnisse zwischen Mensch und Tier nicht mehr gegeben. Tiere fressen Tiere. Wilde Tiere sind für den Menschen gefährlich. Und der Mensch ist von einem reinen Vegetarier zu einem Fleischesser geworden. Doch Gott erneuert nach der Sintflut den Bund mit dem Menschen und allen Tieren, die „aus der Arche gegangen” sind (1. Mose 9,8-11).

Auch nach dem Neuen Testament sind Menschen und Tiere in Solidarität verbunden. Paulus schreibt, „dass die ganze Schöpfung mit uns seufzt und sich ängstet” - „doch auf Hoffnung” (Römer 8,22.24). Schon der Prophet Jesaja beschreibt diese gemeinsame Hoffnung von Mensch und Tier auf ein Friedensreich: „Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben (Jesaja 11,6).“

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